Biedermeier Broschen

(1820 - 1870)

Broschen zählen zu den präferierten Schmuckobjekten des Biedermeiers. So überrascht es nicht, dass Biedermeier Broschen in zahlreichen Varianten gefertigt wurden. Aufgrund der besonderen Machart wurden sie auch für das Bürgertum erschwinglich, sodass sich nun eine bereite Bevölkerungsschicht nach adeligem Vorbild schmücken konnte. Mehr erfahren »

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Wie und aus welchem Material wurden Biedermeier Broschen hergestellt?

Biedermeier Schmuck wurde meist fabrikmäßig angefertigt. Hierbei wurden einzelne Schmuckteile maschinell gepresst und im Nachgang von Hand montiert. So entstand erschwinglicher Schmuck, der von „jedermann“ getragen werden konnte.

Um Material zu sparen, wurde Gold dünn gewalzt und zu plastischen Objekten gedrückt, die dann zur Stabilisierung mit Kitt, Harz und Sand gefüllt wurden. Die sog. Schaumgold Brosche war geboren. Auch verwendete man Metalllegierungen wie Tombak und Pinchbeck, die in ihrer Farbigkeit Gold nachahmten.

Welche Ornamente charakterisieren Biedermeier Schmuck?

Antike Broschen aus Schaumgold fielen zur Biedermeierzeit durchaus opulent aus. Geometrische Grundformen wie Rechteck, Oval und Raute wurden reich mit Voluten, Blattwerk, Blüten und Früchten dekoriert.

Ab 1840 präferierte man die Rocaille und verarbeitete das Ornament in unterschiedlichen Variationen. Anhängerkettchen an Broschen waren gern gesehen und wurden als Quasten oder Bommel gestaltet.

Gab es verschiedene Broschen-Typen?

Ja. Ein klarer Trend des beginnenden Biedermeiers war die sog. Sévigné Brosche. Hierbei handelt es sich um eine Brosche mit querovalem Mittelmotiv (häufig als Schleife gestaltet) mit drei Abhängungen. Ab 1835 reduzierte man letztere und bevorzugte nun einen einzelnen Anhänger.

Eine weitere Vorliebe der biedermeierlichen Gesellschaft waren Bildbroschen. Kleine Gemälde aus Emaille oder Porzellan wurden zu Broschen gefasst und konnten Genreszenen, religiöse Motive oder Landschaften enthalten. Verfügte man über das nötige Budget, ließ man sich das individuelle Bildnis des eigenen Ehemannes anfertigen.

Welche Edelsteine finden sich in Biedermeier Broschen?

Mehrfarbiger Steinbesatz ist typisch für die Schmuckmode des 19. Jahrhunderts. Besonders beliebte Edelsteine waren böhmischer Granat, Amethyst und Türkis sowie fein schimmernde Perlen und Korallen aus Italien. Besonders populär waren große, zentral gesetzte Farbsteine oder Kameen, die von Ornament umschlossen wurden.

Wie wurde Biedermeier Schmuck getragen?

Broschen des Biedermeiers waren oftmals mit klappbaren Ösen ausgestattet, sodass ein und dasselbe Schmuckstück als Anhänger und zugleich als Brosche getragen werden konnte. Letztere saß dabei stets mittig am Gewand und zierte den Kleidausschnitt.

Hochwertige Biedermeier Broschen aus Gold wurden häufig auch als Teil einer Parure angefertigt, also eines Schmucksets, das in Stil und Machart exakt aufeinander abgestimmt war.

Broschen wurden demnach auch häufig in Kombination mit den passenden Biedermeier Ohrringen oder Biedermeier Ringen getragen.

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