Biedermeierschmuck
(1820 - 1870)
Die Epoche des Biedermeier liegt zwischen dem Klassizismus und dem Historismus und umfasst in etwa die Jahre zwischen 1820 und 1870. Nach den langen Napoleonischen Kriegen standen die Bereiche Kunst und Kultur im Biedermeier ganz im Zeichen der Rückbesinnung auf das Private und die Natur. Das Bürgertum kam zu neuem Selbstbewusstsein und wollte sich ebenfalls kleiden und schmücken wie der Adel. Die Nachfrage nach Schmuck war somit groß und durauchs vielfältig. Klassische Broschen, Armbänder und Ohrringe waren ebenso populär wie sentimental konnotierter Freundschafts- und Andenkenschmuck. Mehr erfahren »
Das Biedermeier im Überblick
Das Biedermeier umfasste die Zeit zwischen Wiener Kongress und der Revolution von 1848, und endete im Spätbiedermeier um etwa 1870. Dieses Zeitalter war einerseits politisch geprägt von Zensur und staatlichen Kontrollen, andererseits von einer sehr romantisch geprägten Gesellschaft, die sich vornehmlich in den häuslichen, privaten Bereich zurückzog und ihr erstarktes bürgerliches Selbstbewusstsein durch Wohnkultur, Kunst, Musik und Literatur zum Ausdruck brachte.
Die Bezeichnung "Biedermeier" ist übrigens auf parodistische Gedichte auf das Spießbürgertum von Adolf Kussmaul und Ludwig Eichrodt zurückzuführen.
Die kulturellen Zentren der Epoche lagen in der Schweiz, Österreich, Deutschland und Skandinavien. Die gesamte Epoche war zudem von einer Vielzahl an Einflüssen geprägt: So waren zeitgleich zum klassischen Biedermeier auch Strömungen der Romantik, des Spätklassizismus, des Realismus und des Historismus spürbar.
Was macht Biedermeierschmuck so besonders?
Zu den beliebtesten Schmuckstücken aus der Biedermeierzeit zählen Ketten und Colliers, Broschen, Medaillons, Armbänder und Ohrringe, die uns auch noch heute mit ihren floralen Elementen und filigranen Verzierungen begeistern. Zahleiche Schmuckstücke aus dieser Zeit wurden darüber hinaus als Zeichen der Freundschaft oder Erinnerung angefertigt und besaßen somit einen hohen sentimentalen Wert. Im Allgemeinen war Freundschafts- und Trauerschmuck damals von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Gefasste Portrait-Miniaturen oder aus Haar gearbeitete Armbänder wurden offen getragen und waren nicht nur für die stille Trauer im Privaten bestimmt. Erinnerungs- oder Trauerringe wurden beispielsweise noch vor dem eigenen Ableben in Auftrag gegeben, um sie dann bei der Trauerfeier an ausgewählte Verwandte und Freunde verteilen zu lassen.
Auch Andenken- und Souvenirschmuck, beispielsweise aus kleinen Glasmosaiken, Lavakameen, Korallen- oder Muschelgemmen, die auf der sog. Grand Tour, der Reise zu den antiken Städten Italiens erworben wurden, war eine charakteristische Erscheinung dieser Zeit.
Die Einflüsse der Natur lassen sich in den Schmuckstücken der Biedermeierzeit deutlich erkennen: So wurden etwa Blüten und Blattwerk aus Gold oder Granat nachgebildet. Dekorative Zierelemente wie Voluten, Pendel und Kordeln umspielen kartuschenförmige Entwürfe, die mittig oft mit einer Miniatur, einem Edelstein oder einer Gemme verziert waren.
Im Schmuck verwendete man gerne regionaltypische Edelsteine wie Granat aus Böhmen, aber auch Koralle aus Italien und Türkis aus den englischen Kolonien. Das Dekor des Biedermeiers war insgesamt üppiger und verschnörkelter. Gold wurde, um Material zu sparen, dünn ausgewalzt und zu vollplastischen Objekten gedrückt, die dann zur Stabilisierung mit Kitt, Harz und Sand gefüllt wurden (sog. Schaumgold).
Auch verwendete man gerne unedle Metalllegierungen wie Tombak und Pinchbeck, die in ihrer Farbigkeit Gold nachahmen sollten. Sogar Eisen fand Eingang in die Schmuckproduktion. Das sogenannte Fer de Berlin glich zarter schwarzer Spitze und ist bis heute sehr gefragt.
Im Allgemeinen wurden Broschen und auch Armreife mit betontem Mittelteil zur präferierten Schmuckform.
Biedermeierschmuck bei der Halsbandaffaire
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