Biedermeier Ohrringe

(1820 - 1870)

Die Damen der Biedermeierzeit bevorzugten hochgestecktes Haar, das in der Mitte gescheitelt und in einen aparten Chignon im Nacken oder am Hinterkopf gelegt wurde. Üppige Korkenzieherlocken oder geflochtene Zöpfe seitlich des Gesichts sorgten für zusätzliche Eleganz und boten die perfekte Bühne für aufwendige Biedermeier Ohrringe. Mehr erfahren »

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Die Abkehr vom Klassizismus

Antike Biedermeier Ohrringe aus Gold zeichneten sich durch üppiges Ornament in Kombination mit regionaltypischen Edelsteinen wie böhmischem Granat oder italienischer Koralle aus. Die strengen Formen des Klassizismus wurden größtenteils abgelegt und man bevorzugte – ganz im Sinne der romantischen Tendenzen der Epoche – naturnahe Motive wie Blattwerk und Blüten.

„Es ist nicht alles Gold, was glänzt“

Die politische Situation unmittelbar nach den Napoleonischen Kriegen sorgte für eine Knappheit an Edelmetallen. Biedermeier Schmuck wurde aus diesem Grund hauptsächlich aus Schaumgold gefertigt. Eine raffinierte Technik, bei der man dünnes Goldblech in die gewünschte Form presste oder trieb und im Nachgang mit Kitt, Harz oder Sand füllte, um für die nötige Stabilität zu sorgen. Auch unedle Metalle wie Pinchbeck und Tombak galten als adäquater Goldersatz.

Der klassische Biedermeier Ohrring

Biedermeier Ohrringe aus Schaumgold wurden oft fabrikmäßig hergestellt und folgten einem typischen Aufbau. Eine mit Voluten, Blattwerk oder Rocaillen verzierte Kartusche bot Platz für zentralen Steinbesatz, Kameen oder Miniaturen. Kordel- und Perlstabdekor setzte zarte Akzente und betonte den plastischen Aufbau der Schmuckstücke.

Ein beliebtes Stilmittel antiker Biedermeier Ohrringe waren zudem Zierpendel, die entweder in großer Zahl an die Kartusche angehangen wurden oder den Ohrring einzeln – oft in konischer Form – ergänzten.

Ohrreifen und Creolen

Zu Beginn des Biedermeiers bevorzugte man außerdem große Ohrreifen (heute als Creolen bekannt), die schauseitig mit Zierelementen und Edelsteinen dekoriert waren. Im Inneren des Reifes befanden sich oft s-förmige Elemente, die ein Verrutschen der geschmückten Vorderseite verhindern sollten.

Die heute weniger bekannten Wiener Brisuren waren als Teil von Schaumgold Ohrringen keine Seltenheit. Es handelte sich hierbei um Verschlusshaken, die – entgegen der heutigen Praxis – nicht hinter dem Ohrläppchen, sondern vorne am Ohr verschlossen wurden.

Aus Eins mach Zwei: wandelbarer Ohrschmuck

Die bereits erwähnte Haarmode jener Zeit war geradezu prädestiniert für lange, mehrgliedrige Ohrgehänge, die durch ihre raffinierte Machart sowohl tagsüber als auch zur Abendmode getragen werden konnten. Sie verfügten nämlich über abnehmbare Elemente, die aus dem langen Ohrring ein kürzeres Modell für den Tag machten.

In Kombination mit den passenden Biedermeier Broschen, Armreifen und Colliers entstanden sog. Paruren (Schmuck-Sets), die bis heute kostbare und gefragte Objekte auf dem Antikschmuckmarkt sind.

Biedermeier Schmuck bei der Halsbandaffaire

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