Schmuck 50er Jahre

Die 1950er Jahre markieren einen zentralen Wendepunkt der Weltgeschichte: Nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren entwickelte sich eine Sehnsucht nach Leichtigkeit, Opulenz und Genuss. Diese neu entdeckte Lebensfreude übertrug sich auch auf das Schmuckdesign jener Zeit und offenbarte sich in originellen, farbenfrohen und opulenten Entwürfen aus edelsten Materialien. Getreu dem Motto more is more!
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Ein neuer Luxus

Die Materialknappheit der Kriegszeit führte in den 1950er Jahren zu einer neuen Sichtweise auf Luxusgüter. Schmuck wurde über seine dekorative Funktion hinaus auch als Wertanlage betrachtet. Damit einhergehend entwickelte sich eine neue bürgerliche Schicht mit zuvor kaum gekanntem Wohlstand. Die Zeit schlichter und strenger Formgebung war vorbei, man setzte auf pompöse und auffällige Designs mit Statementcharakter. Als Vorbild diente weiterhin die Natur: Blumen- und Tiermotive setzen sich in den Entwürfen fort, Federn und Blätter wurden zu einem besonders beliebten Sujet.

Schmuck aus den 50er Jahren: Stilmerkmale und Besonderheiten

Üppiger Goldschmuck war in den 50er Jahren Teil der täglichen Garderobe. Kordelketten mit Fransen und Schleifen gehörten zum guten Stil und wurden mit Blattwerk, Girlanden oder Blumenbouquets ergänzt. Die strengen Schwarz-Weiß-Kontraste des Art Déco waren passé und wurden von farbenfrohem Edelsteinbesatz abgelöst. Wer es sich leisten konnte, trug ganze „Kaskaden aus Diamanten in Colliers, Broschen, Ringen und Armbändern“, die vorzugsweise zusammen mit Platin und Weißgold verarbeitet wurden. Die Welt der Stars und Sternchen diente als Vorbild.

Ohrschmuck der 1950er

Auch Ohrschmuck durfte in der Mitte des 20. Jahrhunderts gerne größer ausfallen. Man unterschied erneut zwischen gelbgoldenen Modellen für den Tag; vor allem kurze Ohrclips oder traubenförmige Hänger wurden hierfür bevorzugt. Abends setzte man auf luxuriös herabfallende Gehänge aus Weißgold. Dreidimensional geschwungene Volutenmotive oder miteinander verwobene Bänder, die sich an die geschwungene Form der Ohrmuschel anpassen, erhielten durch Kurzhaarfrisuren und aufwendig hochgestecktes Haar die passende Bühne.

Fifties-Broschen: Ein Bouquet für die Sinne

Florale Motive waren im Schmuck der 50er Jahre omnipräsent. Broschen zeichneten sich durch Blumenbouquets in klassischer wie exotischer Ausführung aus. Darüber hinaus ließen sich die damaligen Schmuckdesigner von der Fauna des Dschungels und der Weltmeere inspirieren, sodass Wildkatzen, Flamingos, Muscheln oder Seepferdchen nun ihren Platz am Revers fanden.

Armbänder und Ringe der 50er Jahre

Handgelenke und Finger wurden ebenso mit auffälligem Geschmeide versehen. Sogenannte tank bracelets – geometrische Armbänder aus drei- oder sechseckigen Gliedersegmenten – waren nun en vogue und sind seit jeher ein zeitloser Klassiker, der aus der Schmuckmode nicht mehr wegzudenken ist. Auch flexibel geflochtene Goldarmbänder oder Bettelarmbänder waren in luxuriöser Ausführung äußerst beliebt. Große Knoten- oder Brückenringe vervollständigten in den 50er Jahren den Look eines neuen femininen Archetypus, der insbesondere von Christian Dior geprägt wurde und nach dem die Damen der Zeit nun strebten.

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