Schmuck der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts
(1900 - 1950)
Die Jahre zwischen 1900 - 1950 waren geprägt von politischen Umwälzungen, kollektiven Schicksalsschlägen und tiefgreifenden Veränderungen. Während die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts noch von innovativen Kunstströmungen wie Jugendstil und Art Déco geprägt sind, findet die Schmuckproduktion mit dem 2. Weltkrieg ein jähes Ende. Erst nach Kriegsende und mit Beginn der Wirtschaftswunderzeit um 1950 spielt Schmuck überhaupt erst wieder eine tragende Rolle. Mehr erfahren »Zeit der tiefgreifenden Veränderungen
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde vor allem durch die politischen und sozialgeschichtlichen Ereignisse des ausgehenden Imperialismus und der beiden Weltkriege geprägt. Während sich die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg noch durch innovativen Gestaltungswillen und Erfindergeist in allen sozialen, technischen und künstlerischen Bereichen auszeichnete, bildete der Ausbruch des Krieges, der sich als grausame Materialschlacht darstellte, eine deutliche Zäsur innerhalb der Gesellschaft.
Diese tiefgreifenden Erschütterungen wurden erst durch den neugewonnenen Lebensmut der Goldenen Zwanziger abgelöst, einer Blütezeit von Kunst, Wissenschaft und Unterhaltungskultur. Der Wirtschaftsaufschwung war in vollem Gange, die allgemeine Kaufkraft stieg. Diese Euphorie sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein: die Weltwirtschaftskrise sorgte von 1929-1939 für erneute soziale Spannungen, die u.a. in politischer Radikalisierung mündeten und somit auch zum Zweiten Weltkrieg überleiteten.
Schmuck zwischen Tradition und Moderne
Der Schmuck der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist einerseits noch traditionellen, historistischen Tendenzen des 19. Jahrhunderts verpflichtet, andererseits reflektiert er deutlich die schöpferischen Bewegungen jener Zeit, den Ideenreichtum und ein allumfassendes stilistisches Umdenken.